Montag, 20. August 2007

Moore, Kanäle, Siele - Wohin mit dem Wasser?


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Obwohl Ost-Friesland ja bekanntermaßen eine Halbinsel ist, ist es viele Jahrhunderte lang eine schlecht erreichbare Insel an der Nordseeküste gewesen. An drei Seiten vom Meer umschlossen, wurde die Insellage durch schlecht durchquerbare Moore im Süden komplettiert. Das hat einerseits die abgeschiedene Entwicklung des schönsten Teils Deutschlands begünstigt und war Schutz gegen Eindringlinge, war andererseits aber immer hinderlich für den friedlichen Austausch und die wirtschaftliche Entwicklung.

Ost-Friesland ist noch dazu eine sehr flache (Halb-)Insel. Flache Landstriche werden hier durch noch flachere Landstriche abgelöst. Deshalb gab und gibt es ein Problem, denn das reichlich vorhandene Regenwasser muss irgendwie abgeleitet und die Moore entwässert werden.

In den küstennahen Gebieten geschieht dies (etwas vereinfacht) durch mehr oder weniger breite Entwässerungsgräben (Tief nennt man sie hier allgemein), die über Siele im Deich mit dem Meer verbunden sind. Während des Hochwassers bleiben die Siele geschlossen, damit das Meerwasser nicht in das Land hineindrückt, Bei Niedrigwasser werden die Siele geöffnet, so dass das aufgestaute Wasser ins Meer abfließen kann.

In der Mitte von Ost-Friesland ist das Meer aber weit und dafür umso mehr Moor zum Entwässern vorhanden (gewesen). Die Lösung brachten dort groß angelegte Kanäle, wie zum Beispiel der Ems-Jade-Kanal, der unter anderem die Aufgabe hat die mittleren Bereiche von Ost-Friesland zu entwässern. Der Kanal verbindet die Häfen Wilhelmshavens und Emdens miteinander und durchquert dabei auf einer Länge von knapp über 70 Kilometern sechs Schleusen und unzählige Brücken.

Das Bild oben habe ich gestern an der Kanalbrücke in der Nähe von Amerika und Rußland (aber das ist eine andere Geschichte) aufgenommen und zeigt einen Abschnitt des Kanals in Richtung Wilhelmshaven (Aufnahmeort als Satellitenbild bei Windows Live Search). Wie man unschwer erkennen kann ist die Landschaft um den Ems-Jade-Kanal wunderschön und wird sehr oft für Radtouren wärmstens empfohlen. Landschaftlich sehr schön, es gibt keine Steigungen und aber dafür eine unglaubliche Ruhe.

Heute mal keine Hausaufgabe für die Leser



6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich vermute, die Blickrichtung war östlich?

Schnitzel hat gesagt…

Ja, richtig. Gut kombiniert. :)

Anonym hat gesagt…

Ich werde neidisch. Ostfriesland ist in der Tat sehr sehr schön und wenn sich die Möglichkeit eines Tages ergeben sollte, wäre die Gegend ein potenzielles neues zuhause... Man muss nur erstmal einen Job finden!

Schnitzel hat gesagt…

Das ist für sehr viele hier ein Problem, Tobias. Durch die Randlage und die allgemeine Ländlichkeit sind die Arbeitsplätze hier rar gesät und man muss schon Glück haben.

Anonym hat gesagt…

"Wie man unschwer erkennen kann ist die Landschaft um den Ems-Jade-Kanal wunderschön und wird sehr oft für Radtouren wärmstens empfohlen"

Kann ich nur unterschreiben, bin dort auch inmmer gern gefahren und es wird mal wieder Zeit...

loosy hat gesagt…

Hab Dich in meine Blogroll aufgenommen und würd mich auch über eine Verlinkung freuen :)